Leica Thambar-M 90mm f/2,2
Mit diesem Objektiv der Sonderklasse erhalten Sie etwas ganz Besonderes. Ein Objektiv mit Tradition, das für eine ganz außergewöhliche Bildwirkung steht.Mit dem Thambar-M 1:2,2/90 wird ein einzigartiges klassisches Leitz-Objektiv zu neuem Leben erweckt: ein Weichzeichner-Objektiv, das vor allem im Porträtbereich eine romantisch-verträumte Bildwirkung erzeugt.
Der charakteristisch weiche, verträumte Look des Thambar mit seinem unverwechselbaren Bokeh entsteht durch die unterkorrigierte sphärische Aberration und durch die dank 20 Blendenlamellen kreisrunde Wiedergabe unscharfer Lichtpunkte. Die Unterkorrektur nimmt zum Rand des optischen Systems mit der Folge zu, dass sich nicht nur die Ausdehnung der Schärfentiefe, sondern auch der Grad der Weichzeichnung mit der stufenlos einstellbaren Blende exakt bestimmen lässt. Je weiter die Blende geöffnet ist, desto stärker der Effekt. Beim Abblenden nimmt die Weichzeichnung stetig ab.
Der lichtundurchlässige Bereich in der Mitte der Zentralblende verhindert, dass die achsnahen, relativ am schärfsten abbildenden Strahlen auf den Sensor treffen. So wird der Weichzeichnungseffekt noch einmal verstärkt.
Die Weichzeichnung während der Aufnahme erzeugt den „sonnigen“ Charakter der Thambar-Fotografien. Die Lichter überstrahlen in die Schatten, die hellsten Lichter bleiben also erhalten und die Schatten werden aufgehellt. Bei der Weichzeichnung durch digitale Nachbearbeitung gehen dagegen die Schatten in die Lichter über, was einen dunkleren, weniger natürlichen und somit weniger strahlenden Bildeindruck mit sich bringt.
Fazit: Das Thambar verleiht dem Bild einen einzigartigen Look, der sich durch Bildbearbeitung am Rechner nicht nachahmen lässt.
Das Thambar 1:2,2/9 cm wurde ab 1935 in einer relativ geringen Stückzahl von 2.984 Exemplaren gefertigt, was seine große Beliebtheit bei Sammlern erklärt.
Bei der Entwicklung des Thambar nutzten die Konstrukteure um Max Berek ihr enormes Wissen über die Entstehung und Korrektur optischer Abbildungsfehler, um ein im Prinzip zwar scharf abbildendes Objektiv zu entwerfen, das aber in wohldosierter Weise sphärische Aberration zulässt, um den Weichzeichnereffekt zu erzielen.
Vor über 80 Jahren war das Thambar für Fotoenthusiasten gedacht, die ihr Handwerk verstanden – heute ist es dank der Möglichkeit die Bildwirkung mittels Live-View-Funktion im Monitor der Kamera zu kontrollieren einfacher geworden, Aufnahmen mit diesem ganz besonderen Objektiv zu gestalten.
Das Design des alten Thambar wurde nahezu unverändert für das neue Thambar übernommen: die schwarz lackierte Oberfläche, die Proportionen, die rot und weiß ausgelegten Blendenziffern. Für die Verwendung mit Zentralblende, die die wirksame Öffnung es Objektivs vermindert – etwa von 2,2 auf 2,3 bei Offenblende –, gelten die rot ausgelegten Blendenwerte, ohne Verwendung der Zentralblende die weiß ausgelegten.
Das Objektiv hat seinen nostalgischen Charakter behalten, da lediglich behutsame Anpassungen an das zeitgenössische, auf das Wesentliche reduzierte Design der M-Objektive vorgenommen wurden.
Sie betreffen die Rändelungen, die der aktuellen, grundsätzlich verwendeten Leitz Norm entsprechen, die Beschriftungen auf dem Objektiv in der heute gebräuchlichen Schrift LG (Leitz Gravur) und den spezifischen Einsatz von Kanten und Fasen, der die Präzision des Objektivdesigns unterstreicht. Das optische Design entspricht nahezu dem optischen Design des ursprünglichen Thambar. Es ist heute mit einer Einfachvergütung versehen, um das Glas vor Umwelteinflüssen und Korrosion zu schützen. Das neue, durch Einfachvergütung geschützte Thambar-M bietet Sammlern, die mit dem Objektiv fotografieren möchten, aber das Original schonen wollen, eine sinnvolle Ergänzung.