Fujifilm GF 50mm F3,5 R LM WR

Leider bleibt das Objektiv aufgrund des unschönen Bokehs und der mangelnden Schärfe (im Vergleich zu anderen GFX Objektiven) bei 100 Megapixeln hinter den Erwartungen zurück. Alleine die Größe und der sehr gute Autofokus sprechen für das Objektiv. Wenn man eher ebgeblendet arbeitet ist es bei dem Preis aber sicher atraktiv.

Das 50mm 3,5 ist für Mittelformat ein sehr portables Objektiv. Ich habe es für die Fuji GFX50R gekauft. Die Verarbeitungsqualität ist sehr gut, wie man es von Fuji gewöhnt ist. Der Schärfenring läuft sehr geschmeidig und die Blendenring hat auch eine gute Friktion. Am Mittelformatsensor entspricht die Schärfentiefe einer Blende von 2,8 und bei einer APS-C Kamera 2,0. Dies ist für mich das perfekte Objektiv, dass ich überall hin mitnehmen kann. Es ist außerdem eine gute Kombination aus leichtem Weitwinkel (35mm) und Normalbrennweite (50mm). Die Schärfe und Bildqualität sind vom ersten Eindruck sehr gut, aber hier gibt es online andere Quellen die dies besser beurteilen können. Natürlich wünscht man sich immer eine offenere Blende, aber man muss sich auch darüber im klaren sein, dass eine sehr geringe Schärfentiefe auch nachteilig sein kann. Wenn der Fokus zum Beispiel kurz Hinter den Augen oder auf der Nasenspitze liegt. Die Runde nach innen zeigende Sonnenblende ist praktisch. Es gibt zwei Frontdeckel, einen für mit und einen ohne Sonnenblende. Schade ist nur, dass die Sonnenblende vorne kein Filtergewinde hat. Der Filter muss damit hinter die Sonnenblende geschraubt werden. Dies könnte potenziell zu Abschattungen führen. Alles in allem ist die Optik aber eine gelungene Kombination aus Größe, Bild- und Verarbeitungsqualität.

Das 50mm / f/3.5 ist ein sehr kompaktes Objektiv. Die optische Leistung ist sehr gut für ein Objektiv dieser Preisklasse. Nicht ganz optimal ist die Anordnung des Fokusringes und dessen geringe Größe.

Ich bin von det Linse absolut überzeugt. Diese ist bei Offenblende knackscharf. Der schnelle Autofokus sitzt und es macht einfach Spaß mit diesem Objektiv zu arbeiten.

Rein von der Kompaktheit ist das neue GF 50mm ein idealer Begleiter an der GFX 50R und bringt die Handlichkeit der ´R voll zur Geltung. Vom Gewicht her ist diese Kombination dann genauso schwer wie zum Beispiel eine EOS 5D. Durch den Reduzierring - in wertiger Metallausführung im Lieferumfang enthalten - lässt sich alternativ ein kleiner Objektivdeckel verwenden und der Reduzierring wirkt als kompakter Kompromiss zur Streulichtreduzierung ohne die Baulänge erheblich zu vergrößern. Was nun die Abbildungsqualität angeht, muss man leider gegenüber den anderen Fujinon GF Festbrennweiten abstriche machen. Bei Offener Blende 3.5 bis 4 erreicht man nicht die Detailschärfe wie beim GF 45mm. Ab 5.6 kommt man im Zentrum zu gewohnt knackigen Schärfe, jedoch noch nicht im Randbereich. Für sehr gute Abbildungen im Randbereich sollte man schon auf 8 bis 11 abblenden. Beim Autofokus kann das kompakte Objektiv mit Schnelligkeit punkten. Das 50er ist sicherlich eine gute Ergänzung für die Komplettausrüstung oder auf Reisen, steht man jedoch vor der Wahl 50er oder 45er, würde bei mir ganz klar die Wahl auf das GF 45mm fallen, trotz höherem Preis und Gewicht.

Positiv: Das Objektiv ist kurz gebaut, aber bullig. Die Gesamtgröße einer GFX 50 mit diesem Objektiv ist tatsächlich in der Größenordnung von Spiegelreflexen angekommen. Vielseitige Brennweite, besserer Autofokus als beim GF 63, ohne nervige Längenänderungen, dafür mit einem unangenehmen Geräusch welches allerdings nur bei sonstiger absoluter Stille auffällt. Die Bildqualität ist sehr gut bei mittleren Blenden, höhere sind, wie schon anderswo manchmal behauptet wurde nicht mehr optimal, (ich persönlich fand sie bis 16 noch sehr gut nutzbar) Negativ: Die Lichtstärke ist tatsächlich wirklich mager für den Sensor der GFX, da werden viele kreative Möglichkeiten ausgeschlossen, finde ich zwar schade aber ist wahrscheinlich technisch in dieser Baugröße nicht anders lösbar. Zweiter Minuspunkt ist die magere Naheinstellgrenze, die wiederum viele andere kreative Möglichkeiten ausschließt. Bei beiden Kritikpunkten hatte ich das XF 35 1.4 für das X-System im Hinterkopf, das eine super Kombination aus Lichtstärke, kompakter Bauweise und kleiner Naheinstellgrenze vereint; – vielleicht wird das ja irgendwann auch für das kleine Mittelformat machbar, wäre schön... Insgesamt jedenfalls ein Objektiv mit gutem Preis/Leistungsverhältnis.