Nikon AF-S Nikkor DX 40 mm / 2,8G

Das Nikon AF-S Micro-Nikkor DX 40mm f/2.8 G ist ein Makroobjektiv, dass sich gerade wegen seines Preises gut für Einsteiger eignet. Trotzdem muss man dafür kaum Kompromisse in Kauf nehmen. Die Verarbeitung geht für ein Objektiv dieser Preisklasse in Ordnung. Trotz des großen Kunststoffanteils ist das Gehäuse ansonsten außergewöhnlich gut ausgestattet. So besitzt es neben einer Fokusskala und einem einfachen Focuslimiter auch durch eine Gummilippe um den Mount eine gewisse Abdichtung gegen Spritzwasser. Der Fokusring läuft gleichmäßig und hat einen relativ langen Weg (ca. eine halbe Drehung für den gesamten Schärfebereich), was ein präzises Arbeiten mit der Schärfe erleichtert - gerade für ein Makro ist das wichtig. Außerdem verfügt das Objektiv über die Möglichkeit des Full Time Manual Override: Um in den Fokussiervorgang einzugreifen, muss man den Schalter nicht auf MF stellen. Der Widerstand des Rings ist für meinen Geschmack zwar etwas zu groß, aber keinesfalls störend. Ein Nachteil ist jedoch, dass das Objektiv Richtung Naheinstellgrenze nach vorne ausfährt, was gerade kleine Tiere wie Eidechsen unter Umständen vertreiben kann. Immerhin dreht sich das Linsenelement nicht, was die Verwendung von Filtern vereinfacht. Wie bei einem echten Makro üblich, sinkt die effektive Lichtstärke im Nahbereich ab. An der Naheinstellgrenze verbleibt eine effektive Blende von f/4.2. Konstruktionsbedingt liegt die Schärfeebene dann nur wenige Millimeter von dem Frontelement entfernt – ich bevorzuge das, weil die kurze Brennweite die Verwacklungsgefahr reduziert. Durch die kompakte Bauweise des Objektivs besteht auch nicht unbedingt die Gefahr einer Abschattung, auf die Gegenlichtblende verzichte dann aber meist. Wer lieber auf längere Distanzen arbeiten will oder muss, sollte sich jedoch nach einem Objektiv mit einer größeren Brennweite umsehen. Der Autofokus des Objektivs ist zwar deutlich hörbar, dafür aber erfreulich flink und zuverlässig. Sofern mein Motiv für den AF einfach zu erfassen ist und mein Motiv nicht allzu schreckhaft, verwende ich ihn gerne. Die Abbildungsleistung ist ausgezeichnet. Trotz einer hohen Schärfe werden unscharfe Bildbereiche harmonisch wiedergegeben. Die Schärfeleistung des Objektivs kann sogar der enormen Pixeldichte einer Nikon 1 J5 (an welche das Objektiv mit dem FT1-Adapter angebracht werden kann) standhalten. An den Nikon 1-Kameras profitiert man darüber hinaus durch den Crop-Faktor von einem enormen effektiven Abbildungsmaßstab. Hier sieht man dann in bestimmten Situationen aber die ansonsten gut korrigierten chromatischen Aberrationen etwas deutlicher. An einer Spiegelreflexkamera ist die Bildqualität jedoch tadellos. Gerade in dem Preissegment ist mir kein Objektiv mit einer besseren Abbildungsleistung bekannt. Zum Lieferumfang gehört neben dem Objektiv noch die Gegenlichtblende und ein kleiner Beutel. Das Objektiv ist wirklich ein Preis/Leistungskracher und ist quasi konkurrenzlos. Allenfalls das Tamron 60mm f/2 käme noch in Betracht. Es ist sogar eine ganze Blende heller als das Nikon und daher auch für Portraits besonders geeignet, kostet jedoch auch etwa 70€ mehr und hat vor allem nur einen sehr langsamen und unzuverlässigen Autofokus. Das bessere Gesamtpaket ist daher für die meisten Fotografen bestimmt das Nikon, was ich nur empfehlen kann.

Nach schon längerer Testphase durch die eine Tochter nun dieses Makro für die andere Tochter. Dies, weil die bisherigen Bilder einfach schön geworden sind. Im Vergleich zu FX-Boliden natürlich sehr zart und leicht - den Bildern sieht man es aber nicht unbedingt an. Die Mädels haben die Objektive immer mit in der Tasche - was will man mehr. Für Einsteiger ein tolles Teil.