Sigma 105mm F2,8 DG DN Makro - Art - Sony E-Mount

Da ich meinen fotografischen Horizont erweitern will, versuche ich mich seit Neusten in der Makro-Fotografie. Die Sigma Art Linsen bieten meiner Meinung nach ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis und bislang wurde ich von der Art-Serie auch nie enttäuscht. Deshalb habe ich mich auch in diesem Fall für ein Sigma, genauer für das neue 105mm f2.8 DG DN Art entschieden. Das Objektiv ist Sigma typisch tadellos verarbeitet, hat diverse Schalter und Knöpfe, einen Blendenring und eine Gummilippe am Bajonett, ist also staub- und spritzwasserabweisend. Es wird wie immer mit einer hochwertigen Tasche geliefert und kann bei Sigma registriert werden, um in den Genuss der dreijährigen Herstellergarantie zu kommen. Die Naheinstellgrenze liegt bei 30cm, was bei 105mm Brennweite schon eine Ansage ist und so richtig Spaß macht. Ich dachte ja zuerst, dass das Objekt, welches ich fotografieren will, sehr viel größer abgebildet wird und war erst etwas enttäuscht, bzw. meine Erwartungshaltung war zu groß, oder schlichtweg einfach falsch. Ich hatte da wohl die vielen faszinierenden Makroaufnahmen von teils mikroskopisch kleinen Objekten in formatfüllender Abbildung auf den einschlägigen Fotoseiten im Internet im Hinterkopf und dachte, dass geht mit jedem Makroobjektiv genauso. Der Abbildungsmaßstab liegt bei diesem Objektiv bei 1:1, wenn man aber noch näher heran will, muss man wohl mit Zwischenringen oder irgendwelchen Vorsatzlinsen arbeiten, oder sich halt ein Spezialobjektiv anschaffen, um einen noch größeren Abbildungsmaßstab erreichen zu können. Ich habe ja keinerlei Erfahrungen in der Makrofotografie und "übe" noch. Schnell habe ich gemerkt, dass eine Blende von 2.8 bei einem Makro in der Praxis kaum sinnvoll einsetzbar ist. An der Naheinstellgrenze ist die Schärfeebene derart gering, dass das zu fotografierende Objekt kaum vernünftig in Szene gesetzt werden kann. Also muss man die Blende schließen, aber dann schießt natürlich der ISO-Wert in die Höhe, zumal man bei der langen Brennweite auch eine möglichst kurze Verschlusszeit wählen sollte, sonst gibt es schnell Bewegungsunschärfe. Einen Stabi hat das Sigma zudem auch nicht, man ist also vom IBIS der Sony Kamera abhängig. Das heißt also zusätzliche Lichtquellen und ein Stativ sind eigentlich Pflicht. Ich experimentiere gerade mit einer Videolampe und Reflektoren, um die Szenerie genug ausleuchten zu können. Aber auch bei Blende 8 oder mehr ist die Schärfeebene immer noch sehr gering, dessen sollte man sich bewusst sein. Wenn man das Objekt von vorne bis hinten scharf abbilden möchte, kommt man wahrscheinlich langfristig um ein Fokusstacking nicht herum. Aber das war ja auch genau das, was ich wollte, meinen fotografischen Horizont erweitern und vor neuen Herausforderungen gestellt zu werden. Letztendlich ist das Sigma ein tolle Linse, es ist (wie immer) hochwertig verarbeitet und hat eine hervorragende Bildqualität. Es ist scharf bis in die Ecken und bildet dank der elf Blendenlamellen ein weiches Bokeh ab. In den Ecken werden die Bokehkreise zwar schnell zu Katzenaugen, aber das stört mich nicht wirklich. Das Sigma 105mm Makro wird auch gerne als Porträt und Alltagslinse angepriesen. Man sollte sich aber bewusst sein, dass der Fokus wirklich sehr langsam ist. Wenn der Motor den kompletten Fokusbereich durchfährt dauert das ein Stück und teilweise pumpt er auch ganz gerne und stellt nicht wirklich scharf. Man kann den Fokus aber auch per Schalter am Objektiv in drei Stufen, also z.B. nur auf den Nahbereich, limitieren. Das hilft dann schon etwas, macht aber dennoch keine Rakete aus dem Objektiv. In der Makrofotografie ist das meines Wissens nach unerheblich, da man eh meist manuell fokussiert. In der Alltagsfotografie kann das je nach Einsatzzweck aber schon ein Handicap sein, als Sportobjektiv geht es auf jeden Fall nicht durch. Trotzdem ist das Sigma Makro 105mm f2.8 DG DN Art eine feine Linse zu einem absolut fairen Preis. Kaufempfehlung!

Ich habe mir dieses Objektiv für meine Sony A7III gekauft. Ich hatte vorher das 90mm GM Makro von Sony. Von der Bildqualität sind die Objektive identisch. Unterschiede sind eigentlich nur die Brennweite und der Preis. Mit 105mm ist man deutlich näher am Motiv und es ist sichtlich günstiger als das 90mm Makro von Sony. Es gibt einen Blendeneinstellring am Objektiv, dieser ist vor allem für Filmer interessant. Mit diesen kann man die Blende sehr weich und gleichmäßig verstellen, so dass man interessante Effekte erzielen kann. Sigma hat hier wie immer sehr gute Arbeit geleistet. Ich würde mir dieses Objektiv jederzeit wieder kaufen.

An meiner Sony Alpha 7III nutzte ich schon den Vorgänger in der Nikon-Fassung mit einem Adapter. Der Autofocus stand deshalb nicht zur Verfügung. Deshalb jetzt der Kauf passend für die Sony, den ich nicht nur deswegen nicht bereut habe. Oft fokussiere ich zwar manuell, auch mit Einstell-Schlitten von Novoflex, aber draußen, typisch Blüte mit Insekt oder im Wind Bewegtes, in der Einstellung Autofocus C, nicht mit Geld zu bezahlen. Eine Kamera mit schneller Focussierung ist Bedingung. Die Bildqualität ist schon bei Offenblende sehr gut bis zum Bildrand, Abblenden zur Erhöhung der Schärfentiefe bringt ab etwa Blende 5,6 nicht viel. Wegen der über das gesamte Bild sehr guten Schärfe ist es auch für Makropanoramen gut geeignet oder zum Fokusstacking. Den fehlenden Bildstabilisator vermisse ich nicht, weil meine Kamera über eine sehr gute interne Stabilisierung verfügt.

Die Fotos mit dem Sigma 105 mm f2,8 DG DN Makro (mit einer Sony 7RIII aufgenommen) zeichnen sich durch außergewöhnliche Schärfe und Detailreichtum aus. Mit diesem mittleren Tele-Makro-Objektiv lassen sich sehr gut Schärfe-Unschärfe-Effekte mit einem weichen Bokeh erreichen. Auch bei unterschiedlichen Aufnahmeabständen zum jeweiligen Motiv sind keine Abbildungsfehler bis hin zu den Bildrändern erkennbar.Kontrastreiche Bilder ohne ungewollte Reflexionen und Blendenflecken lassen auf eine hohe optische Leistung schließen. Verarbeitungsqualität und Haptik des Ojektivs sind hochwertig. Der Fokussierbereichsbegrenzer hilft bei Makroaufnahmen den Arbeitsbereich des AF zu begrenzen; ein gelegentliches Pumpen bei der Fokussierung von sehr nahen Aufnahmemotiven kann akzeptiert werden. Ansonsten arbeitet der Fokus leise und schnell, bei Porträtaufnahmen wird die Gesichts- und Augenerkennung präzise unterstützt. Der manuelle Blendenring direkt am Objektiv mit separatem Blendenring-Klick-Schalter kommt meiner Arbeitsweise sehr entgegen. Alles in Allem ein vollumpfänglich tolles Objektiv mit obendrein gutem Preis-Leistungs-Verhältnis! Kann ich uneingeschränkt weiterempfehlen!